Die tägliche Hausarbeit, die vor allem von Frauen verrichtet wird, erfährt wenig Wertschätzung. Hausarbeit, Kochen und Kinder versorgen fällt unter die Rubrik „Freizeitvergnügen“ – wahrscheinlich, weil es entspannend ist, Spaß macht und nicht bezahlt wird.
Anders schaut es aus mit Tätigkeiten, die vor allem von Männern verrichtet werden. Richtige Arbeit ist Koks in den Keller schaufeln, Fliesen legen, Reifen wechseln, mauern, sägen, hämmern …
Vermutlich kommt es darauf an, welches Arbeitsgerät verwendet wird.
Daher, meine Damen, ein Aufruf:
Streichen Sie in Zukunft die Butterbrote mit der Spachtel.
Schneiden Sie Schnitzel mit der Trennscheibe, klopfen Sie sie mit dem Vorschlaghammer – und panieren Sie sie mit Sägemehl.
Pürieren Sie Erdäpfel mit dem Presslufthammer.
Zerkleinern Sie Karotten mit dem Häcksler.
Bringen Sie die Kinder mit der Scheibtruhe zur Schule.
Entfernen Sie Staub mit der Fahrradpumpe.
Putzen Sie die Fenster mit Schmirgelpapier.
Statt Staubsaugen entscheiden Sie sich fürs Umgraben.
Die Löcher in den Socken können Sie zuschweißen
und die Knöpfe am Hemd annageln.
Stricken Sie Pullover mit Tellwolle.
Baden Sie die Kinder in der Maurerwanne, trocknen Sie sie
mit der Gaskartusche und frisieren Sie sie mit dem Vertikutierer.
Schneiden Sie ihnen die Stirnfransen mit dem Stanley-Messer
und putzen Sie ihnen mit der Drahtbürste die Zähne.
Dann dürfen auch Sie am Ende des Tages erschöpft auf die Couch sinken
und stolz behaupten: Heute habe ich wirklich viel gearbeitet.
Ob Ihnen dann aber jemand ein Bier aus dem Keller holt und eine leckere Mahlzeit serviert … das kann ich Ihnen nicht garantieren.
(Maria Weber-Sukup)